Fachkräftemangel: mögliche Folge ist Zusammenschluss von HR und IT
Neue Studie von Nexthink: IT-Führungskräfte sehen in einer engeren Zusammenarbeit zwischen HR und IT eine Chance, Produktivität und Engagement zu steigern
Frankfurt am Main, 20. Mai 2025 – Eine neue Studie von Nexthink, führender Anbieter von Lösungen im Bereich Digital Employee Experience (DEX) Management, zeigt: 92 Prozent der befragten deutschen IT-Führungskräfte glauben, dass eine engere Verzahnung von HR und IT die sinkende Mitarbeiterproduktivität auffangen kann. Denn viele Beschäftigte fühlen sich durch die wachsende Komplexität digitaler Arbeitsumgebungen zunehmend überfordert.
Für die Studie „The Experience Silo: The Future of HR and IT“ wurden 1.100 IT-Führungskräfte befragt, davon 200 in Deutschland. 58 Prozent gehen von einem vollständigen Zusammenschluss von HR und IT in den kommenden fünf Jahren aus. Weitere 39 Prozent halten eine vollständige Fusion zwar für unwahrscheinlich, rechnen aber mit einer deutlich engeren Zusammenarbeit – mit dem Ziel, die digitale Transformation zu beschleunigen und die Employee Experience nachhaltig zu verbessern.
Von einer solchen Annäherung versprechen sich die Befragten klare Vorteile:
- Größere Offenheit für Veränderungen in Umbruchzeiten (60 Prozent)
- Stärkere kulturelle Annäherung zwischen Technologie- und HR-bezogenen Prozessen (51 Prozent)
- Erhöhung der digitalen Akzeptanz (42 Prozent)
- Verbesserung des Ansehens der Personal- und IT-Abteilung in der gesamten Organisation (39 Prozent)
Diese Ergebnisse sind vor dem Hintergrund gravierender Herausforderungen zu sehen: In Deutschland kämpfen Unternehmen mit stagnierender Produktivität und mit sinkendem Engagement – was die deutsche Wirtschaft 2023 jährlich rund 113 bis 135 Milliarden Euro kostete. Die Situation wird sich auch auf Sicht nicht entspannen, denn viele Arbeitnehmer haben Schwierigkeiten, sich an die zunehmende Komplexität ihres Arbeitsumfeldes anzupassen: Mitarbeitende müssen heute im Schnitt elf verschiedene Anwendungen nutzen – fast doppelt so viele wie noch 2019. IT-Manager erwarten, dass diese Zahl in den nächsten drei Jahren um weitere 43 Prozent steigt.
„Nahezu jedes Unternehmen steht vor der Herausforderung, dass das Engagement sinkt und die Produktivität stagniert – mal mehr, mal weniger stark“, erklärt Vedant Sampath, CTO von Nexthink. „Vor diesem Hintergrund denken Unternehmen über radikale Veränderungen nach. Es geht nicht nur darum, den technischen Support zu beschleunigen oder das Onboarding zu verbessern, sondern darum, die Arbeitswelt grundlegend neu zu denken – damit Mitarbeitende ihr Potenzial voll entfalten können.“
Fusion mit Hürden – aber auch Chancen
Eine Zusammenlegung von HR und IT ist komplex – das sehen auch die Befragten so. Als größte Stolpersteine gelten unterschiedliche Prioritäten zwischen den Abteilungen (59 Prozent), unklare Zuständigkeiten für neue und bestehende Aufgaben (58 Prozent), Widerstand gegen den Wandel innerhalb der Organisation (50%) sowie einen Mangel an gemeinsamen Tools und Datensystemen (48 Prozent). Dennoch halten 54 Prozent der IT-Führungskräfte ihr Unternehmen für „sehr bereit“, diesen Wandel anzugehen, um die digitale Transformation zu stärken.
Interessanterweise sprechen sich im übrigen 56 Prozent der Befragten dafür aus, dass eine mögliche neue, gemeinsame Abteilung nicht von einem CIO oder HR-Chef, sondern von einer neuen Rolle – dem Chief Experience Officer (CXO) – geführt werden sollte. Denn der Verantwortungsbereich einer solchen Abteilung wäre deutlich breiter als der klassischer HR- oder IT-Teams. Dazu zählen unter anderem:
- Die Zuständigkeit für alle Arbeitsplatztechnologien und Kollaborationstools – inklusive Automatisierung und KI (72 Prozent)
- Digitale Schulungsangebote für Mitarbeitende (62 Prozent)
- Die kontinuierliche Messung und Verbesserung der digitalen Employee Experience (61 Prozent)
- Das digitale Erlebnismanagement für Mitarbeitende (57 Prozent)
„In Zukunft wird die Erfahrung der Mitarbeitenden genauso wichtig sein wie die der Kund:innen“, führt Sampath weiter aus. „Unabhängig davon, ob HR und IT tatsächlich fusionieren oder nicht – Unternehmen müssen in ein Arbeitsumfeld investieren, das produktives Arbeiten überhaupt erst möglich macht. Niemand kann produktiv sein, wenn er oder sie ständig mit Verzögerungen, schlecht funktionierenden Tools oder mit unzusammenhängenden Prozessen umgehen muss. Wer auf lange Sicht erfolgreich sein will, muss Technologie und Menschen besser zusammenbringen. Nur so lassen sich Top-Talente gewinnen, Reibungsverluste abbauen und leistungsfähige, anpassungsfähige Teams aufbauen.“
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